Sternwarte

Die Astronomie ist eine der ältesten – vielleicht sogar die älteste Wissenschaft der Menschheit. Den Lauf der Sterne und Planeten beobachteten die Astronomen schon immer mit größter Sorgfalt. Bereits vor 4000 Jahren konnten die Ägypter eine Sonnenfinsternis vorhersagen!
Eine große Wende kam mit der Erfindung optischer Geräte. Als Galileo Galilei vor 400 Jahren erstmals ein 2 cm Teleskop auf den Mond richtete, traten plötzlich Strukturen der Oberfläche hervor. Der Jupiter zeigte seine vier hellsten Monde. Seit dem haben sich die Geräte stetig weiterentwickelt. Heute haben wir Teleskope im Weltall und riesige Geräte befinden sich rund um den Erdball. Das VLT der ESO in Chile vereinigt sogar vier 8 Meter-Spiegel zu einem Bild. Größere Teleskope sind schon in Planung und man kann auf die Zukunft wirklich gespannt sein. So faszinierend diese Entwicklung der Profi-Astronomie ist, so frustrierend kann sie für den Amateurastronomen bisweilen sein, da seine Mittel sehr begrenzt sind.
Mit der Namensgebung JoRa VST (Very Small Telescope) soll demonstrieren werden, dass der gegenwärtige Trend auch bei Amateurastronomen, sich immer größere Optiken zu beschaffen, in den mitteleuropäischen Breiten zumindest für die Astrofotografie nicht notwendig, m.E. sogar unsinnig ist. Ich möchte ermuntern auch mit dem kleinsten Fernrohr das faszinierende Weltall zu beobachten und / oder sogar zu fotografieren.

Die Sternwarte befindet sich in Bingen am Rhein.

Hauptinstrument ist ein ODK (optimiertes Dall-Kirkham-Teleskop, freie Öffnung 304 mm, Brennweite 2040 mm. Die Optik wird von einer Astrophysiks 1200 Montierung getragen.
Durch das geringe Raumvolumen der Sternwarte passt sich die Kuppel sehr schnell der Außentemperatur an. Eine befürchtete Anfälligkeit gegenüber aufsteigender warmer Luft und damit einhergehender Bildverschlechterung hat sich bislang nicht bestätigt. Bei gutem Seeing sind hoch aufgelöste Planetenaufnahmen möglich.

Die Kern-Steuerung des Observatoriums ist ein Rechner mit einer Control / Relais-Box. Über den Rechner lässt sich die Sternwarte über Lan bequem vom warmen Wohnzimmer steuern. Auch ein halbautomatischer Bertrieb der Sternwarte ist möglich.  Nach Abschluss einer Aufnahmeserie bzw. beim Aufkommen von Bewölkung/Regen wird die Sternwarte automatisch heruntergefahren. Das Teleskop wird in der home-postion geparkt, die CCDs abgeschaltet, der Kuppel-Shutter geschlossen, der Rechner  heruntergefahren und die Stromversorgung ausgeschaltet.